Die geplante Davis Cup Reform hat eine intensive Diskussion unter uns Tennisspielern hervorgerufen. In diese Diskussion wollen wir an der Stelle gar nicht direkt einsteigen, sondern euch zum einen die Geschichte des Davis Cup etwas erläutern und zum anderen euch erklären, warum Frankreich, der amtierende Davis Cup-Gewinner ein lohnendes Tennisland ist.
Der Davis Cup ist das weltweit wichtigste Turnier im Herrentennis. Nicht ohne Grund wird dieser auch als Weltmeisterschaft des Tennis bezeichnet. Der Davis Cup hat dabei eine sehr traditionsreiche Geschichte und geht auf den Politiker und Tennisspieler Dwight Filley Davis (1879-1945) zurück. Noch als Student an der Universität Harvard beschloss er, 1899 mit seinem Tennisteam Großbritannien im Tennis herausfordern zu wollen. Das war umso bedeutender, wenn man bedenkt, dass England aufgrund von Wimbledon als Mutterland des Tennis gehandelt wurde.
Nachdem man Davis' Herausforderung in England annahm, erstellte dieser das Konzept des Turniers und zahlte auch den Siegerpokal aus eigener Tasche. Im Jahre 1900 trugen die USA und Großbritannien ihr Tennisspiel in in Boston aus, dort wo Harvard beheimatet ist. Das Datum des Spiels, aus dem die Amerikaner siegreich hervorgingen, wurde als Gründungstag des Turniers festgelegt und fortan nach seinem Gründer Davis benannt. 1901 gab es eine Pause, aber seit dem Jahre 1902 fand der Davis Cup ununterbrochen statt. Die traditionsreiche Tennisserie wurde dabei auch von verschiedenen Sponsoren ermöglicht, wobei die BNP Paribas als offizieller Sponsor des Davis Cup gilt und nicht nur beim Davis Cup, sondern auch anderen Tennisturnieren zur Seite stand.
Die USA konnten von Anfang an ihre Dominanz im Davis Cup beweisen. Insgesamt gewannen die Amerikaner 32 Titel und führen damit die Weltrangliste vor Australien mit 28 Titeln und Großbritannien und Frankreich mit jeweils 10 Titeln an. Beim aktuellen Davis Cup 2018 bietet sich für die Amerikaner eine neue Chance, ihre Rekordgewinnserie wieder aufleben zu lassen. Die USA stehen nämlich das erste Mal seit 2012 im Halbfinale gegen Kroatien, das 2005 zum ersten Mal den Cup gewinnen konnte und in den letzten Jahren um einiges stärker geworden ist. Noch mehr Aufmerksamkeit als Kroatien konnte jedoch Frankreich auf sich ziehen. Die Mannschaft ist derzeit aktueller Titelverteidiger, nachdem sie eine starke Leistung im Davis Cup 2017 ablegten. Nun steht Frankreich im Halbfinale gegen Spanien. Auch die Iberer dürfen keinesfalls unterschätzt werden, zumal sie die einzige Mannschaft unter den Halbfinalisten sind, die seit den 2000ern mehr als zwei Titel gewinnen konnte.
Tatsächlich schaffte Spanien es, alle seine fünf Titel nach der Jahrtausendwende zu erkämpfen. Der letzte amerikanische Sieg liegt jedoch schon einige Jahre zurück, denn die USA gewannen den Davis Cup zuletzt im Jahre 2007 und auch Frankreich konnte vor 2017 das letzte Mal 2001 gewinnen. Die statistische Dominanz Spaniens in den letzten Jahren spiegelt sich auch beim Buchmacher Betway wieder. Laut Stand vom 13. August werden Spanien die höchsten Siegeschancen mit einer Quote von 2,37 eingeräumt, gefolgt von Titelverteidiger Frankreich mit 3,25. Rekordgewinner USA hat mit einer Quote von 5,00 die niedrigsten Chancen, was nicht allzu überraschend ist, wenn man die schwache Leistung des letzten Jahrzehnts bedenkt. Kroatien wird hingegen eine Siegeswahrscheinlichkeit von 4,50 eingeräumt, was das Land wirklich zu einer Tennisüberraschung gemacht hat. Überraschungen finden sich jedoch nicht nur bei den einzelnen Nationen. Der bulgarische Spieler Grigor Dimitrov gilt als einer der besten Tennisspieler der Welt, was die Beliebtheit des Tennis in Bulgarien maßgeblich gesteigert hat.
Schaut man ins Titelverteidigerland Frankreich, stellt man fest, dass es dort eine gute Infrastruktur für Tennisurlauber gibt. Das hängt auch damit zusammen, dass sich 40 Prozent der Bevölkerung mit Tennis als Lieblingssportart identifizieren. Die Erfolge der Tennisnationalmannschaft und das generelle Interesse bieten eine gute Voraussetzung für den Tennis. Besonders an der französischen Riviera können Tennisfreunde atemberaubende Landschaften und Spielmöglichkeiten finden. Man findet heutzutage schon günstige Flüge, aber auch eine Reise mit dem Auto kann sich lohnen – besonders dann, wenn man die Landschaft genießen möchte.
Ist man an der Riviera angekommen, befindet sich in Nizza der Lawn Tennis Club, der 1890 gegründet wurde und zu einem der ältesten Tennisclubs Frankreichs zählt. Dort gibt es 18 Rotsandplätze sowie viele weitere Einrichtungen. Allerdings werden dort keine Übernachtungsmöglichkeiten geboten, weshalb man in vielen Tennishotels vor Ort unterkommen kann. Abenteuerlustige können zwischen Cannes und Nizza die Mouratoglou Tennisakademie finden, die sich sowohl für Erwachsene, als auch Kinder eignet. Neben einem Vier-Sterne-Hotel und weiteren Einrichtungen gibt es hier insgesamt 34 Tennisplätze. Das größte Highlight ist dabei sicherlich das professionelle Tennistraining, das man erhält. Sollte ein Besuch an einem der zahlreichen Orte allerdings nicht wie gewünscht verlaufen, ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und mit sachlicher Kritik an die Veranstalter heranzugehen.
Und wir hoffen, euch bald einige Tennisdestinationen in Frankreich vorstellen zu dürfen - bleibt gespannt!
Bildquellenangaben:
- Davis-Cup: pixabay.com
- Nizza: pixabay.com
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