Behind th scenes der Saturn Oil Open 2022: Wenn zwei Tennisunternehmer sich verstehen und perfekt ergänzen

Vom 22.- 29. Mai 2022 findet in diesem Jahr die Premiere der Saturn Oil Open, ATP Tennis an Rhein & Ruhr als ATP Tennisturnier beim TC RW-Troisdorf e.V. statt. Wir sind als TennisTraveller gleich zur Premiere als Turnierpartner mit von der Partie. Sehr gerne wollen wir euch heute etwas "behind the scenes" des neuen ATP Turniers mitnehmen, denn auch schon im Vorfeld des Turniers gibt es Spannendes zu berichten. Zwei Kölner, zwei Tennisunternehmer - ein gemeinsames Verständnis und eine ideale Ergänzung der jeweiligen Kompetenzen. Das sind die beiden Organisatoren der Saturn Oil Open Davis Cup Champion Marc-Kevin Goellner (51) und Tennisunternehmer Marc Raffel (57). Im Interview sprechen die beiden Tennis-Enthusiasten über Beweggründe, Motivationen und den Wert, Zustand und Perspektiven großer, internationaler Tennisveranstaltungen.

Die Saturn Oil Open sind eine Veranstaltung im Rahmen der ATP Challenger tour. Der Sieger erhält 80 ATP Punkte, ein stattliches Preisgeld sowie die B & B Hotels Tennis Trophy. Unsere Redaktion sprach mit den beiden Organisatoren .

Du betreibst in Köln eine erfolgreiche Tennisakademie. Was hat Dich motiviert nun als Co-Turnierdirektor bei den auf ATP Ebene bei den Saturn Oil Open dabei zu sein?

Marc-Kevin Goellner: Die Bekanntschaft mit Marc Raffel. Er organisiert seit Jahren erfolgreiche internationale Tennisveranstaltungen an denen auch immer wieder meine Nachwuchsprofis teilgenommen haben. Eines Tages kamen wir beide auf die Idee mal ein gemeinsames Projekt auf die Beine zu stellen und wir stellten schnell fest, dass wir uns sehr gut ergänzen.

Der Titelsponsor der Saturn Oil Open hat seinen Firmensitz in Kanada. Wie kam es zu der Zusammenarbeit?

Marc-Kevin Goellner: Vor über zehn Jahren hat mich ein befreundeter Tennisspieler und erfolgreicher Investor auf Saturn Oil & Gas hingewiesen. Ich stand seitdem auch direkt mit dem Unternehmen in Kontakt. Rund die Hälfte der Aktionäre von Saturn sitzen im deutschsprachigen Raum, hat man mir kürzlich mal erzählt. Aus diesem Grund hat es auch Sinn gemacht, über das Saturn Oil Open ATP Tennis Turnier nachzudenken. Das ist großartige Werbung für das Unternehmen als Hauptsponsor, weil alle drüber reden, aber das eingesetzte Geld direkt der Jugend zugute kommt. Außerdem möchten wir das Turnier als Plattform nutzen, um Spenden für die Flutopfer im Ahrtal zu sammeln. Saturn ist für uns eine wichtige Stütze für dieses Turnier und alle Beteiligten profitieren davon für wirklich gute Zwecke. Es ist auch ein schönes Zeichen, wenn ein erfolgreiches Unternehmen etwas der Gesellschaft für soziale Engagements zurückgibt.

Du bist bereits seit einigen Jahren als Unternehmer in der Tennisszene tätig. Wo liegen Deine Arbeitsschwerpunkte?

Marc Raffel: Viele Jahre habe ich als Teammanager und Veranstalter beim deutschen Rekordmeister BW Neuss gearbeitet. Dabei verpflichtete ich Weltstars wie Rafael Nadal oder Stanislas Wawrinka und durfte mit ihnen zusammen arbeiten. Insgesamt habe ich bereits zwölf ATP und fast 20 ITF Tennisturniere veranstaltet. Mehrere Jahre war ich Sprecher der Tennis-Bundesliga. Mit meiner Agentur beraten wir Sportler und veranstalten seit geraumer Zeit Tenniscamps im Ausland. Seit gut zwei Jahren betreibe ich das Sport- u. Tennis Resort Meerbusch.

Jetzt hat die Stadt Troisdorf ein ATP Tennisturnier und die große, unmittelbar benachbarte Metropole Köln dagegen nicht. Wo liegen die Gründe dafür?

Marc-Kevin Goellner: Das ist eine schwierige Frage. Ich glaube, dass viele Strukturen bereits sehr fest gefahren sind und sich schwer tun Neues zuzulassen oder zu fördern. In Troisdorf ist die Unterstützung für unser ATP Turnier erfreulicherweise sehr breit aufgestellt. Landrat, Bürgermeister und der ausrichtende Verein ziehen mit uns an einem Strang. Und ohne uns zu sehr loben zu wollen, aber Marc Raffel und meine Person bündeln ja schon eine gewaltige Expertise, die Events wie die Saturn Oil Open offensichtlich möglich machen.

Ist der Start der Saturn Oil Open langfristig angelegt?

Marc Raffel: Ja, auf jeden Fall. Jetzt heißt es jedoch erst einmal die Premiere zu meistern und dann in die weiteren Planungen einzusteigen. Ich arbeite hart daran, daß die Saturn Oil Open auch in den kommenden Jahren im Turnierkalender stehen und glaube an eine erfolgreiche, langfristige Perspektive. Der Sponsorenmix ist vorbildlich, neben Saturn Oil & Gas aus Kanada und der B & B Hotels GmbH und MK Consulting Hotelmanagement GmbH sind viele kommunale und regionale Firmen mit an Bord.

Die Turnierlandschaft von Profi Tennisturnieren in Deutschland ist sehr überschaubar. Warum haben wir nicht mehr ATP Turniere wie die Saturn Oil Open?

Marc-Kevin Goellner: Die Organisation einer solchen Veranstaltung verschlingt enorm viel Zeit und Verantwortung. Der Verein RW Troisdorf und die Region unterstützen uns jedoch sehr vorbildlich. Und dann benötigst du die Personen, die riskieren und anpacken können. Das alles zueinander zu bringen ist eine große Herausforderung, die viele scheuen. Meiner Meinung nach, sollte man auch mehr ITF Turniere in Deutschland organisieren -also die Einsteigerturniere-, um eine für deutsche Nachwuchsspieler interessante Turnierlandschaft zu erstellen. Wir haben einen der mitgliederreichsten Tennisverbände der Welt. Wenn jeder unserer Landesverbände vier dieser Turniere pro Jahr ausrichten würde, wozu sie sicherlich in der Lage wären, könnten wir unseren Nachwuchs besser ins internationale Geschehen transportieren. Zur Zeit ist es extrem kostenintensiv, diese Turniere im Ausland für junge Spieler zu finanzieren. Die sportlichen Erfolge bleiben aus.
„Ein Grund für die aktuelle Nachwuchsmisere in Deutschland liegt ganz sicher in einem unterentwickelten Turnierkalender“

Mit den Saturn Oil Open präsentiert ihr nach den Noventi Open in Halle und den Rhein Asset Open in Meerbusch das dritte ATP Tennisturnier in NRW. Wie reihen sich die Saturn Oil Open in den gesamten deutschen Turnierkalender ein?

Marc Raffel: Die deutsche Tennis Turnierlandschaft benötigt ganz dringend neue Veranstaltungen und eine klare Konzeption. Hinter den großen Turnieren in München, Hamburg und Halle gibt es z.B. in Heilbronn, Braunschweig, Eckenthal, Ismaning, Lüdenscheid und Meerbusch bedeutende ATP Challenger Turniere. Diese sind nicht nur populäre Events für die gesamte Region sondern auch ein wichtiges Spielfeld für unsere deutschen Profis. In diesem Bereich müssen die Veranstalter seitens der Verbände noch viel mehr Unterstützung bekommen, da ist hier noch viel Luft nach oben. Ein Grund für unsere aktuelle Nachwuchsmisere in Deutschland liegt ganz sicher auch in einem unterentwickelten Turnierkalender. An dieser Stelle möchte ich das so wichtige, herausragende Engagement des ausrichtenden TC RW Troisdorf e.V. mit Präsident Uwe Maas und den Vorsitzenden Volker de Cloedt und Claus Dreser herausheben, die unser Projekt mit Haut und Haaren mit leben und erst ermöglichen. Solche Partnerschaften sind vorbildlich.

Welche Spieler erwartet Ihr bei den Saturn Oil Open?

Marc Raffel: Auf ATP Challenger Turnieren spielen ganz sicher nicht Rafa Nadal, Novak Djokovic oder Roger Federer. Meist sind es Cracks aus den ATP Positionen 70-200, somit ist dennoch Weltklasse garantiert. Wie bereits erzählt, veranstalte ich in Meerbusch seit einigen Jahren ein ATP Challenger Turnier. Dort schlugen jüngst Spieler wie Daniel Altmaier, Oscar Otte, Botic van de Zandschulp Robin Haase oder Dustin Brown auf. Auch die French Open Sieger Krawietz/Mies oder Sascha Zverev waren mal dabei u.v.m..