Anfang Februar waren unsere Tennis-Ski-Travelscouts Aline und Christoph ein Wochenende zu Gast im Tennishotel Kreuzwirt in Naturns in Südtirol. Neben dem Hotel hatten die zwei an beiden Tagen Training bei der European Tennis Academy. Für Christoph als Sportpsychologen war natürlich das Self-Coaching Konzept des Mental Match Plays interessant. Was die beiden in der Tennishalle, aber natürlich auch beim Skifahren im Schnalstal und in und rund um das Tennishotel Kreuzwirt so alles erlebt haben, erfahrt ihr im ausführlichen Reisebericht, den uns Christoph zugeschickt hat.
Mit dem TennisTraveller ab in die Alpen
Über den TennisTraveller-Instagram-Account und viele sichtbare Online-News bin ich beim internationalen DTB-Tenniskongress in Berlin Anfang Januar auf den TennisTraveller aufmerksam geworden. Die Gewinnspiele mit Partner-Hotels brachten mich auf den Plan, meine Frau mit der Tennis- und Skiscout-Reise für TennisTraveller zu überraschen, und wir warfen unseren Hut in den Ring der Verlosung. Als wir dann ein paar Tage nach Berlin die Nachricht bekamen, dass wir ausgelost worden waren, war die Freude natürlich sehr groß, endlich mal ein freies Wochenende zu zweit in den Alpen genießen zu können. Nachdem wir dann Oma und Opa als Babysitter gewinnen konnten, stieg die Vorfreude täglich bis zur Reise.
Die Anfahrt über den Reschenpass bei Schnee
Die Anfahrt aus Deutschland kommend ging über den Fernpass an der deutsch-österreichischen Grenze weiter durch Tirol an Serfaus-Fiss-Ladis vorbei über den Reschenpass, der die Grenzregion von Österreich und Südtirol bildet. Bei Schneesturm und Dunkelheit war die Fahrt eine Herausforderung. Zum Glück für uns, stellten sich die Laster nur auf dem parallel gelegenen Brenner quer, so dass dort über 200 Personen in Ihren Autos eingeschlossen waren und von der Feuerwehr versorgt werden mussten. Wir hingegen haben nur Zeit verloren, schafften es aber noch pünktlich zum Abendessen um 20 Uhr ins Kleinkunst-Hotel Kreuzwirt in Naturns. Nach der netten Begrüßung und Einweisung durch den Chef des Hauses Hannes persönlich konnten wir kurz einchecken. Nach einem sehr leckeren Hugo als Begrüßungsgetränk frischte uns ein leckeres Vier-Gänge-Menü mit frischer Salatbar und Selektionsmöglichkeiten in den Hauptgängen nach der aufregenden Anfahrt auf, denn am nächsten Morgen sollte der Tag der Tennis- und Skiscouts im benachbarten Gletscher-Skigebiet Schnalstal beginnen.
Auf dem Weg zum Frühstück hatten wir dann ein Auge auf die vielen verspielten Details des Kleinkunst-Hotels Kreuzwirt. So sind die Lampenschirme in den Fluren aus Tassen, Suppenkellen und Kuchentellern gebaut. Es gibt eine Kinderspielecke und einen gemütlich eingerichteten Kaminvorraum zum Lesen. Das Frühstück wird in einem hellen, modernen Speisesaal eingenommen mit Blick auf die Alpensüdhänge und den Ortskern von Naturns. Das Angebot entspricht einem Drei-Sterne-Hotel, das Highlight ist das Eierkochen, das jeder Gast selbst mit Eieruhr vornehmen kann.
Das Hotel hat einen eigenen Parkplatz und verfügt über behindertengerechte Eingänge und Aufzüge. Es wurde 2014 aufwendig und modern saniert. Die Zimmer sind mit Balkonen ausgestattet und begehbaren Duschen sowie separatem WC. Die Matratzen sind sehr bequem und garantieren einen erholsamen Schlaf. Das ist für mich als Vielreisender immer der wichtigste Punkt in Hotels, somit ein Pluspunkt.
Das Skigebiet Schnalstal
Im Schnalser Talschluss, an der Grenze zwischen Österreich und Italien, erhebt sich der Hochjochferner. Der Gletscher erstreckt sich über 185 Hektar Fläche. Vom September bis Mai tummeln sich hier die Wintersportler im ewigen Eis. Das Skigebiet am Gletscher ist gleichermaßen für Einsteiger, Könner und Familien geeignet. Besonders die acht Kilometer lange Schmugglerabfahrt ins Tal begeistert alle Skifahrertypen.
An der Bergstation der Gletscherbahn liegt auf 3.212 Metern das Glacier Hotel Grawand, das höchstgelegene Berghotel Europas. Von dort aus blicken die Besucher bei schönem Wetter auf die Dreitausender Weißkugel, Wildspitze und Similaun. Zwischen Similaun und Finailspitze ruhte 5.300 Jahre die Gletschermumie Ötzi.
Unser Skitag im Schnalstal
Die 30 Minuten Anfahrt ohne Schneeketten aus dem Tal auf ca. 2.000 Höhenmeter nach einem Schneesturm war direkt der erste Adrenalinkick des Morgens, mit Vorderradantrieb allerdings stemmbar. Oben angekommen war unser Gratisskipass durch das Kleinkunst-Hotel Kreuzwirt wie versprochen hinterlegt. Unsere erste Gondelfahrt führte direkt auf den Glacier, leider war durch das bewölkte Wetter die Sicht sehr eingeschränkt, und es lag sehr viel unpräparierter Schnee, deshalb war die Talabfahrt gesperrt und nur zwei Lifte offen. Da wir fast die einzigen Gäste auf der Piste waren sind wir nach zwei Abfahrten dann ins Ötzi Biwak eingekehrt, um uns dort aufzuwärmen.
Die Preise sind in Italien sehr moderat und die Einrichtung ist mit den modernen Skigebieten Österreichs nicht zu vergleichen. Der Service ist vor Ort ist sehr nett und zuvorkommend. Und das Panorama auf 3013 Metern aus dem Fenster war wegen der zwei Meter Neuschnee nicht an jedem Fenster gegeben, aber die Schneeberge rund um das Ötzi-Biwak hatten etwas sehr Urisches. Mittags haben wir uns dann entschieden, die Gondel abzufahren und die andere Bergseite zu befahren. Dort war deutlich mehr los und die Sicht ebenfalls viel besser. Wir lernten nette Berliner in den Gondelfahrten kennen, die uns berichteten, wie traumhaft das Skigebiet bei Sonnenschein wäre und dass wir unbedingt noch einmal kommen müssten, um dann auf dem Teufelsegg das Après-Ski zu erleben. Auf zwei offenen roten Abfahrten genossen wir dann den restlichen Skitag, bis wir gegen 15 Uhr wieder ins Tal fuhren, da von 17 – 19 Uhr unser Tennistraining mit Joe Hauser, dem CEO der European Tennis Academy angesetzt war, der extra aus seinem Wohnsitz Bregenz angereist war.
Das Tennispaket der ETA inklusive Mental Match Play
Nach einer kleinen Nachmittagserholungspause im Hotel Kreuzwirt von der aufgrund des vielen Neuschnees für die Oberschenkel doch sehr anstrengenden Skitour fuhren wir zwei Minuten zur Tennisanlage in Naturns. Neben den schneebedeckten Außenplätzen gibt es dort vier Hallenplätze auf einem grün-blauen Teppichboden mit wenig Granulat. Das einzige Manko der Tennishalle ist das schwache Licht und die zu kurz geratenen Auslaufmaße hinter der Grundlinie. Die Halle generell ist gut geheizt, die Duschen und Umkleiden sauber und die Gastronomie war sehr gut besucht und es lief Bundesliga-Fußball.
Das Tennisschulkonzept der European Tennis Academy
Joe Hauser begrüßte uns auf seine charmante österreichische Art und wir fühlten uns sofort willkommen unter seiner Obhut. Sehr gut war, dass er uns sofort nach unseren unterschiedlichen Bedürfnissen fragte. So wurde schnell klar, dass ich gerne das Mental Match Play testen wollte und wir das Anfänger-Tennis meiner Frau in den Mittelpunkt stellen wollten und Joe mich als Sparringspartner in die zwei Doppelstunden mit einbauen konnte. Obwohl Günter Bresnik, der Coach von Dominik Thiem, gar nicht unser Gesprächs-Thema war, fiel sofort auf, dass das Mental Match Play – Programm und das Coaching von Joe Hauser ähnliche Inhalte wie die jüngst auf dem DTB-Tenniskongress von Günter Bresnik vorgestellten Trainingsformen zum Ausschwung und der Lockerheit des Schlägergriffes hatten, nämlich den Schläger nach dem Ausschwung oben in die andere Hand zu nehmen und dort kurz zu verharren. Das Mental Match Play wurde dann nach und nach ins Einspielen eingebaut. Zusammengefasst bedeutet das Mental Match Play – Konzept, dass viel mit dem Gefühl, den Sinnen, der Konzentration und dem Fokus auf eine Sache gearbeitet wird, die die komplexen Technik- und Ballabstands-Herausforderungen des Tennissports in den Hintergrund rücken lassen. Dass das über drei Jahre entwickelte Konzept direkt für Anfängertennis funktioniert, wurde sehr schnell deutlich, als der Fokus meiner Frau auf das Hören des Ballgeräusches beim Auftippen auf dem Teppich und beim Schlägerverlassen gelenkt wurde. Wir spielten auf einmal ganz lange Ballwechsel und meine Frau stand automatisch besser zum Ball und konnte die Geschwindigkeit ebenfalls besser koordinieren. Wir hatten folglich direkt unser AHA-Erlebnis in der ersten von vier Stunden, dass dieses Trainings-Konzept der ETA etwas Besonderes und direkt Effektives ist. Hier stehen Lockerheit und Leichtigkeit im Mittelpunkt, eine Verkrampfung über zu viele Fehlerkorrekturen wird hierüber vermieden.
Zum Mental Match Play gehören Aufgaben bzw. Fokuskarten, die hinter den Spieler gelegt werden, so dass er sich nach geschlagenen Bällen dort wieder gedanklich sammeln und neu konzentrieren kann. Die Königsdisziplin des Mental Match Play – Konzeptes ist das Spielen mit Bluetooth-Sport-Kopfhörern und direkten Anweisungen aus der App. Alle Anweisungen sind sportpsychologisch entwickelt, wenden sich direkt an die Sinne Hören, Fühlen und Sehen. Die Anweisungen sind mit eigens komponierter Musik unterlegt. Die Musik untermalt differenziert ruhige Anweisungen, die der Entspannung dienen und rhythmisch schnellere Anweisungen und ist geeignet für jedes Tennislevel. Aus meiner sportpsychologischen Brille gesehen ist das eines der besten Tennisprodukte, die ich bis dato kennenlernen durfte. Ich kann dem Team um Joe Hauser nur dazu gratulieren, diese lange Entwicklungszeit durchgehalten zu haben, um damit vielen Menschen den Tennissport einfach und locker näher zu bringen.
Der lange Ski- und Tennistag machte uns sehr hungrig und wir freuten uns auf das leckere 4-Gänge-Essen im Kleinkunst-Hotel, das unseren ersten Travelscout-Day kulinarisch abrundete.
Tennis, Entspannung und ein Ausflug nach Meran
Am Sonntagmorgen stand die zweite Doppelstunde an und der Sporttag davor steckte uns noch in den Knochen. Joe ging auf unseren Wunsch eines guten Warm-ups ein und wir konnten wieder mit den Kopfhörern und den MMP-App-Anweisungen in einen guten Tennismodus gelangen. Des Weiteren hat Joe Hauser mir beim Ballwurf und somit für meinen Aufschlag entscheidende Experten-Tipps geben können, die mir wieder zu mehr Stabilität bei der Spieleröffnung verholfen haben, vielen Dank dafür. Ich durfte den Ball auf eine kleine italienische Espresso-Tasse in der Hand haltend legen und musste so einen ruhigen, stabilen Ballwurfpunkt finden, also ziemlich mittig im Aufschwung, so dass ich über eine gute Vorspannung direkt zum jetzt gut geworfenen Ball explodieren sollte. Was soll ich sagen, bis dato funktioniert der Aufschlag wieder viel besser.
Meine Frau war ebenfalls begeistert von Joe’s ruhiger und kompetenter Art, so dass wir ihm nicht genug danken konnten für unsere Mental Match Play – Fortbildung.
Als Belohnung gönnten wir uns anschließend einen Entspannungs-Nachmittag im Natur- und Erlebnisbad von Naturns, das nur 5 Fußminuten vom Hotel entfernt liegt. Am Sonntag war besonders die Aufguss-Sauna sehr gut besucht, alle anderen Saunen waren nicht so überfüllt. Diese Erholung tat uns richtig gut, bei einem guten Buch kond die Atmosphäre sehr genießen.
Da die Küche des Kreuzwirts am Sonntag geschlossen ist, machten wir noch einen abendlichen Ausflug ins 20 Minuten entlegene Meran. Wir besuchten die Brauerei Forst und rundeten den Tag mit leckeren Südtiroler Köstlichkeiten und frischgezapften Biersorten von Europas größter unabhängiger Brauerei ab. Zum Verdauungsspaziergang verzückte uns die Altstadt von Meran mit ihren kleinen Gassen und den vielen Geschäften unter den typischen Altstadtbögen.
Abendspaziergang durch die Meraner Altstadt
Unser Fazit des Tennis- und Ski-Travelscout-Wochenendes im Tennishotel Kreuzwirt in Südtirol
Auf der Rückfahrt bei strahlendem Sonnenschein konnten wir die ganze Schönheit von Südtirols Winterlandschaft bei Tageslicht aufnehmen. Wir hatten eine sehr schöne Zeit bei Vinschgauer und Speck, die uns auch der diesige Skitag nicht vermiesen konnte, denn durch das tolle Tennistraining der ETA blieben keine Wünsche offen. Und auf dem Rückweg ließen wir es uns nach einem guten Frühstück im Kleinkunst-Hotel Kreuzwirt nicht nehmen, die Unmengen an Neuschnee in Serfaus-Fiss-Ladies in Angriff zu nehmen, bevor es dann abends zurück zu den Kindern nach Hause ging.