Es ist uns eine ganz große Freude und Ehre, euch mit Dr. Sebastian Altfeld unseren neuen Mentalexperten vorstellen zu dürfen. Sebastian ist Sportpsychologe und Psychotherapeut und unterstützt diverse Leistungs- und Profisportler unterschiedlicher Sportarten im Umgang mit Leistungsdruck, Stress und hohen Anforderungen. „Performen, wenn die Bedingungen nicht optimal sind“ und „be comfortable to feel uncomfortable“ sind seine Mottos. Im Interview erfahrt ihr mehr über Sebastian, über typische Stresssituation im Tennis und wie ihr damit umgehen könnt. Sebastian ist auch Mitentwickler des Online-Programms Ready2Perform, das wir euch im Interview ebenfalls kurz vorstellen. Denn wir sind davon überzeugt, dass ihr eure Kompetenzen im Umgang mit Druck mit diesem Programm nicht nur im Tennis verbessern könnt. Wir freuen uns sehr darauf, mit Sebastian zukünftig noch viele mentale Themen für euch zu "bearbeiten". Denn egal auf welchem Level: mentale Stärke ist so wichtig!
Als Sportpsychologe und Psychotherapeut unterstützt Sebsatian diverse Leistungs- und Profisportler unterschiedlicher Sportarten im Umgang mit Leistungsdruck, Stress und hohen Anforderungen. „Performen, wenn die Bedingungen nicht optimal sind“ und „be comfortable to feel uncomfortable“ sind seine Mottos. Neben diesen Tätigkeiten ist er Mitentwickler des Online-Programms Ready2Perform (www.ready2perform.de), um die Kompetenzen im Umgang mit Druck an viele Menschen zu vermittelt.
Gerne könnt ihr mein Interview mit Sebastian als Video anschauen und anhören. Oder aber ihr lest euch das untenstehende Interview durch.
Ja, sehr gerne. Erstmal Dankeschön, dass ihr mich eingeladen habt. Ich bin seit über 10 Jahren als angewandter Sportpsychologe im Leistungs- und Spitzensport tätig. Ich habe in den Jahren für verschiedene Olympia-Stützpunkte gearbeitet und die ansässigen Athleten verschiedenster Sportarten, unter anderem zur Vorbereitung auf Olympia, betreut. Zudem habe ich unterschiedliche Nationalmannschaften begleitet. Daneben arbeite ich im Einzelcoaching mit verschiedenen Profisportlern, darunter auch Tennis. Die typischen Themen sind der Umgang mit Leistungsdruck, Umgang mit Stress oder mit Verletzungen – das ist auch eines meiner „Lieblingsthemen“ von mir, da ich zusätzlich noch psychologischer Psychotherapeut bin und das Wissen bei diesem Thema sehr wertvoll ist.
Das heißt, ich arbeite nicht nur an Performance-Entwicklung, sondern auch, durch meine therapeutische Arbeit, zusätzlich mit psychisch erkrankten Sportlern und Trainern. Hier begegnen mir dann die typischen Themen wie Angst- oder Essstörungen sowie Depressionen.
Eine weitere große Säule ist bei mir dann noch die Arbeit mit Trainern. Neben der Dozententätigkeit in Trainerausbildungen unterschiedlicher Sportarten habe ich den Schwerpunkt auf der „Burnout-Prävention“. Ich habe meine Doktorarbeit über Burnout bei hauptberuflichen Trainern geschrieben und gebe dadurch unterschiedliche Veranstaltungen zur Gesunderhaltung der Trainer. Dies mache ich unter anderem an der Trainerakademie in Köln, wo auch immer wieder A-Trainer aus dem Tennis dabei sind, die ihren Diplom-Trainer machen. Tatsächlich mache ich ganz viel Unterschiedliches.
Tatsächlich ja. In meinem Leben gab es viele Zufälle, die ineinandergegriffen haben. Ich habe nach der Schule nicht gewusst, was ich machen möchte und habe dann ein freiwilliges soziales Jahr im Sport in einem leistungsorientieren Basketballverein gemacht. Zudem komme selbst aus dem Basketball, wie man vermuten könnte, und bin selbst leistungsmäßig als Spieler und Trainer unterwegs gewesen. Ich habe also immer mit Leistungssport zu tun gehabt.
Mein freiwilliges soziales Jahr war ein bisschen der Startpunkt genau dafür, da ich sehr viele herausfordernde Situationen mit Spielern aus sozial-schwachen Strukturen hatte. Nach dem Jahr wusste ich auf jeden Fall: Ich will unbedingt mit Kindern und Jugendlichen im Sport arbeiten. Zufälligerweise hat Jürgen Klinsmann genau zu dem Zeitpunkt erstmalig pressewirksam einen Sportpsychologen vorgestellt, als er damals Trainer war. Dies löste bei mir dann aus: Ach krass, das kann man sogar kombinieren – also Sport und Psychologie?
Für mich war Psychologie schon sehr interessant, und von da an war klar: Ich möchte in den Bereich. Und dadurch, dass ich immer im High-Performance-Bereich unterwegs war, ist es halt irgendwie etwas, das ein bisschen in meiner DNA steckt und wo ich einfach gerne unterwegs bin.
Ich habe mal mit einer deutschen Spielerin auf der Tour gearbeitet und sie hat ein typisches Thema mitgebracht: ‚Umgang mit Fehlschlägen‘. Es ging darum, dass eben dieser Spielraum, den man sich als Spieler selbst gibt, manchmal sehr, sehr klein gelassen wird. In dem Sinne, dass man sich schnell darüber aufregt: „Oh, jetzt habe ich ja ins Netz geschlagen“ – und sich anschließend intensiv damit beschäftigt. Ich habe dies das ‚Fehlversuch-Paradoxon“ genannt. Das Fehlversuch-Paradoxon ist, dass Menschen die Sicht haben, dass je wichtiger eine Situation ist, sie sich selbst weniger Fehlversuche gestatten. Machen wir das mal an einem Beispiel klarer: Ich habe jetzt das wichtigste Spiel meines Lebens – und im Tennis ist es ja so, dass das wichtigste Spiel meist das komplexere Spiel im Vergleich zum vorherigen ist, oder? Mehr Zuschauer, stärkerer Gegner, vielleicht auch eine andere Wichtigkeit im Sinne von Konsequenzen? Und je wichtiger eine Situation (= je komplexer eine Situation) ist, steigt oder sinkt die Wahrscheinlichkeit für einen Fehlversuch? Was würdest du sagen?
Susanne: Die Wahrscheinlichkeit, würde ich sagen, erhöht sich?
Sebastian: Genau, eigentlich erhöht sie sich. Aber was erwarten die Leute plötzlich von sich?
Susanne: Dass man weniger Fehler macht. Das heute der Tag der Tage ist.
Sebastian: Genau. Und das ist das Fehlversuch-Paradoxon! Menschen haben eine entgegengesetzte Erwartung zur Wahrscheinlichkeit von Fehlschlägen. In einer komplexeren Situation ist es eher wahrscheinlich, dass ich nicht das perfekte Schlaggefühl spüre und die Länge nicht optimal passt. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit von unforced errors. Das zeigen auch Studien und Statistiken, wenn man sich das anschaut: In den wichtigsten Spielen zeigen die Spieler meistens nicht ihr bestes Tennis. Was total ok ist. Außer, ich erwarte es von mir. Dann kann das der Anfang einer negativen Spirale sein. Der Ärger über den „normalen“ Fehler klaut mir meinen Fokus für den nächsten Ballwechsel, was wiederum die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass dieser nicht zu meinen Gunsten ausgeht. Und so weiter…
Ich glaube, dass sich Spieler folgendes klar machen müssen: Je wichtiger eine Situation ist, umso höher ist wahrscheinlich, dass ich einen Fehlschlag machen werde. Und das ist glaube ich, ein ganz großes Learning bei allen Tennisspielern, die ich bisher begleiten durfte. Ich nenne das: Sich selbst mehr Spielraum lassen. Also Raum zum Spielen. Wie will ich mutig spielen, wenn ich immer darauf bedacht bin, bloß keine Fehler zu machen? Das ist ja auch nochmal so ein Paradoxon, das man da hat.
Susanne: Und das zweite typische Thema?
Sebastian: Ich glaube, das Zweite geht mit dem Ersten einher: Im Moment zu sein. In der Lage zu sein, in den Moment zu kommen, egal, was gerade passiert ist. Sei es der benannte Fehlversuch, aber auch wie mein Gegner gerade spielt, wenn sich Rahmenbedingungen verändern, ob Zuschauer reinrufen oder nicht. Der Umgang damit, wenn Faktoren meine Aufmerksamkeit von der eigentlichen Aufgabe ablenken ist, aus meiner Sicht, das zweite, große Thema im Tennis.
Susanne: Ja, das ist auch so meine eigene Erfahrung. Ich glaube, da findet sich jeder Tennisspieler wieder. Egal, ob das jetzt ein Kreisklasse-Spieler oder eine Top-10-Spielerin ist, die Situation ist letztlich ja eigentlich gleich, nur das Rüstzeug ist vielleicht ein anderes.
Sebastian: Genau. Die Spieler haben ein anderes Rüstzeug. Die Profi-Spieler haben sich mit dem Thema des „mental Game“ wohlmöglich schon intensiver auseinandergesetzt.
Christian Luthardt, der Sportpsychologe von Bayern München, und ich haben dieses Programm entwickelt, da nicht alle Menschen Zugang zu dem Wissen haben, welches wir Menschen in High-Performance-Bereichen vermitteln. Der Kern des Online-Kurs liegt darin, Menschen zu befähigen, unter Druck ihr volles Potenzial abzurufen. Basierend auf modernsten Erkenntnissen aus der Sportpsychologie, kognitiven Verhaltenstherapie und achtsamkeitsbasierten Ansätzen bietet der Kurs eine Mischung aus interaktiven Lehrvideos, praktischen Experimenten und verständlichen Erklärungen, um den Umgang mit Druck zu erlernen. Nicht jeder hat einen Zugang zu einem Sport- bzw. Performancepsychologen, wie wir uns auch nennen. Ready2Perform ist somit für Situationen gedacht, in denen es um Performance geht.
Natürlich nutzen wir Sportbeispiele, da diese gut zu verstehen sind. Der Kurs ist aber so gestaltet, dass der Inhalt auf jede Drucksituation übertragen werden kann. Der Kurs ist also nicht nur für das Abrufen der Leistung im Wettkampf gedacht, sondern auch die Abschlussprüfung, der Notarzt-, Polizei- oder Feuerwehreinsatz, sowie meine wichtige Präsentation auf der Arbeit. Überall da, wo Personen Druck erleben und durch die aufkommenden Gefühle daran gehindert werden, ihr volles Potential abzurufen.
Ganz genau. Damit sind wir auch einzigartig in Deutschland. Der Kurs ist als Präventionskurs zertifiziert und wird damit durch die Krankenkassen übernommen. Je nach Krankenkasse sogar bis zu hundert Prozent der Kosten!
Stress sind alltägliche Situationen, wenn die Anforderungen unsere verfügbaren Ressourcen übersteigen. Ein Meeting, das sich in die Länge zieht, eine lange Liste unaufgearbeiteter E-Mails oder das Zuspätkommen zu einem Termin durch Stau. Diese Auslöser führen nach unserem Verständnis zu Stress. Aber Stress bedeutet nicht zwangsläufig Druck.
Druck hingegen ist eine Situation, in der das Ergebnis unserer Leistung gravierende Folgen hat. Es ist nicht nur die bloße Anforderung, sondern die Wichtigkeit des Ergebnisses, die den Druck ausmacht. Das Ergebnis könnte halt große Folgen haben. Diese können sozialer Natur sein, dass ich zum Beispiel abgewertet werde oder in der Presse schlecht über mich berichtet wird. Sie können aber auch finanzieller Art sein, dass es um Preisgelder bzw., beim Nicht-Erreichen, Und dann kann es natürlich auch um körperliche Konsequenzen gehe. Dies bedeutet, dass es hohe Verletzungsrisiken gibt, wenn ich nicht meine Leistung abrufe. Dies wäre bei Risikosportarten der Fall oder halt bei Polizei- oder Feuerwehreinsätzen. Die Unterscheidung dieser beiden Konzepte ist für uns sehr wichtig. Denn verstehen Personen, dass sie „nur“ in einer Stress- und nicht in einer Drucksituation sind, kann dies bereits die Sicht auf die Situation verändern und so eine Entlastung herbeiführen.
Eins ist Fakt: Ist eine Situation für mich wichtig? Und ist sie vielleicht sogar gefährlich oder bedrohlich? Dann entstehen Gefühle und es kommen Gedanken auf. Ein Problem in Drucksituationen ist nicht das mangelnde Wissen oder Können, sondern die Fähigkeit, unter Druck mit den intensiven Gefühlen und Gedanken, das Potenzial abzurufen und damit umgehen zu lernen. Es geht nicht darum, in diesen Situationen ruhig zu bleiben – das ist leider häufig ein Fehlglaube aus unserer Sicht, dass Menschen den Gedanken haben: ‚Ich muss doch ruhig sein. Ich muss doch selbstbewusst sein. Ich muss mich doch vorbereitet fühlen, wenn es wichtig ist.‘ Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich mich im wichtigsten Moment in meinem Leben ruhig, sicher, fokussiert und vorbereitet fühle? Eher gering, oder?
Und wenn man Tennisspieler fragt: „Wie häufig hast du dich in deinem Leben perfekt gefühlt – von vorne bis hinten in einem Spiel?“ – dann werden sie sagen: „Oh… einmal? Keinmal?“ Demzufolge geht es nicht darum, dass ich mich gut fühle und diesen Zustand anstreben, sondern damit umgehen zu können, wenn ich mich nicht optimal fühle. Und das ist das, was wir in diesem Kurs vermitteln. Wir vermitteln die nötigen Kompetenzen und das wertvolle Wissen darüber, dass ich damit umgehen kann, wenn ich mich nicht optimal fühle - dass ich in diesen Situationen mit den aufkommenden Gedanken und Gefühlen umgehen kann. Das ist viel, viel wichtiger, als dass ich mich perfekt fühle – denn das kommt einfach zu selten vor. Es es ist wahrscheinlicher, dass etwas passiert, dass meinen Fokus klaut oder mich unsicher fühlen lässt.
Christian und mir ist extrem wichtig, dass die Menschen aus dem Kurs etwas mitnehmen. Aus Marketing-Sicht eigentlich der falsche Ansatz, dass wir den Kurs mit Hürden ausstatten. So beschreiben wir schon im Buchungsprozess, dass der Kurs Aufwand bedeutet. Denn Veränderung heißt immer Aufwand. Wir machen keine leeren Versprechungen, wie es leider andere Angebote im Netz machen. Da gibt es einen Kurs für „mentale Stärke“, der 30 Minuten geht und ein anderer, der dies nach einem Wochenende verspricht. Da frage ich mich natürlich, wie nachhaltig dies ist?! Für uns heißt Entwicklung auch Zeit. Zeit zur Reflexion und zum Üben. Diese Prinzipien haben wir in dem Kurs berücksichtigt. Wir wollen, dass die Teilnehmer das Maximale aus dem Kurs mitnehmen.
Wir wollen verhindern, dass die Leute durch den Kurs „rauschen“ ohne Aufmerksamkeit auf die Inhalte. Es hat zwei Jahre gebraucht, den Kurs zu entwickeln, weil wir wirklich überlegt haben: Was ist wichtig? Was ist didaktisch sinnvoll? Wir wollen einfach niemandem eine unrealistische Vorstellung geben, wie: „Hey, mental stark in 3 Tagen!“ – das ist aus unserer Sicht unseriös. Wir machen ein seriöses Angebot. Der Kurs dauert mit allen Inhalten, Übungen und Entwicklungsaufgaben mindestens 6 – 8 Wochen. Aber danach sind die Teilnehmer auf einem neuen Level was Kompetenzen, Mindset und Wissen betrifft. Nach diesem Kurs haben Menschen Dinge gelernt, die sie vorher nicht gewusst haben. Da bin ich mir hundertprozentig sicher. Aber das braucht Zeit.
Dieser Kurs hat 33 Videolektionen. Es gibt Videos, die sind 1 Minute lang, manche haben eine Länge von 20 Minuten. Zudem sind alle sehr interaktiv gestaltet. Wir versuchen psychologische Konzepte „nicht-psychologisch“ zu erklären und mit Experimenten praktisch zu vermitteln. Ready2Perform besteht dazu aus fünf Modulen. Das erste Modul ist „Verstehen“ – sodass die Leute erst einmal verstehen: Was passiert in Drucksituationen eigentlich? Was passiert körperlich? Was passiert mit dem Fokus? Und was sind die Auslöser? Im zweiten Modul „Bewusstsein“ wird dieses neue Wissen auf die eigenen Drucksituationen übertragen: „Wie ist das eigentlich bei mir?“ wird geklärt.
Im Modul „Mindset“ geht es dann darum: Was ist eine gute Zielsetzung für eine Spiel? Wir haben vorhin beim Fehlversuch-Paradoxon gezeigt, dass Menschen sich in Drucksituationen oftmals weniger hilfreiche Ziele setzen. Zu diesem Thema haben wir ja auch demnächst einen Artikel im Blog. In dem Artikel beschäftigen wir uns mit der Frage, ob sich ein Spieler einen Wunsch oder ein Ziel für ein Spiel vornimmt. Aus meiner Erfahrung heraus weiß ich, dass es leider zu oft um Wünsche geht. Dies können die Leser aber dann im Artikel nachlesen.
Und dann haben wir in dem vierten Modul ‚Training to Perform‘ die Kompetenzen, wie ich mit den aufkommenden Gefühlen und Gedanken umgehe. Das letzte Modul ‚Prepare to Perform‘ wird dann alles zusammengetragen und die letzten Wissensbausteine zum Thema „Vorbereitung“ vermittelt.
Wir haben das mal mit Kollegen analysiert, wie viele Sitzungen sie im Schnitt mit Klienten benötigen, um diese Wissensinhalte zu vermitteln. Das Ergebnis war, dass der Kurs 16 Einzelsitzungen oder 16 Workshops mit einem Experten umfasst. Also schon eine ganze Menge.
Ich glaube, der Kurs ist nur etwas für die Leute, die in der Lage sind, auch auf die Art und Weise zu lernen. Der Kurs hat halt viele Vorteile. Neben den sparenden Kosten im Vergleich zu Einzelsessions oder Workshops, die keine Krankenkasse übernimmt, da diese unter Coaching fallen, steht natürlich die örtliche und zeitliche Flexibilität im Vordergrund. Doch es setzt voraus, dass ich in der Lage bin, mir selbstständig die Zeit zu nehmen, mich hinzusetzen und die Inhalte zu bearbeiten. Und wenn ich damit ohnehin Schwierigkeiten habe, ist es nicht das richtige Programm. Wenn ich eher feste Termine brauche, dann sind Angebote wie ein Workshop oder eine 1:1-Situation hilfreicher. Es ist also schon eher für Leute, die auch in der Lage sind, selbstreguliert zu lernen anstelle sich in anderen Apps zu verlieren, wenn ich am Bildschirm sitze. Das ist aus meiner Sicht der eine wichtige Punkt.
Gleichzeitig ist eine gewisse mentale Reife für den Kurs nötig. Er setzt voraus, dass ich eine Reflexionsfähigkeit besitze, die es mir ermöglicht, die Inhalte auf mich zu übertragen. Demzufolge würde ich sagen, dass der Kurs eher ab dem Alter von 15 Jahren Sinn macht. Jünger wäre eher außergewöhnlich, da die Kinder und Jugendlichen im jüngeren Alter noch nicht diese Reflexionsfähigkeit besitzen, so einen Kurs für sich selbst erarbeiten zu können.
Das hängt sehr stark vom Level ab. Je höher ich komme, desto optimierter sind alle wichtigen Bereiche, wie Athletik, Technik, Strategie und Vorbereitung. Vorbereitung im Sinne von Anreise, Ernährung, Recovery und so weiter. Je optimierter alle Bereiche sind, desto wichtiger wird der Kopf. Das ist aus meiner Sicht logisch. Wenn ich in der Kreisliga Tennis spiele, hilft mir eine gewisse Athletik extrem. Ich laufe dann alle in Grund und Boden. Eine sehr gute Schlagtechnik hilft ebenso, wenn ich dadurch den Gegner laufen lassen kann, während ich an der Grundlinie auch einfach stehen bleiben kann. Also demzufolge: Je tiefer ich bin, desto wichtiger werden andere Bereiche - und desto mehr kann ich den Kopf durch andere Bereiche erstmal kompensieren. Aber ich glaube gleichzeitig, dass dieser Anteil „Kopf“ immer wieder eine Rolle spielt. Denn: Ich kann die beste Technik haben - wenn ich es nicht auf den Platz bringe, weil ich mich die ganze Zeit noch mit dem letzten Schlag beschäftige, kann ich auch in der Kreisliga immer wieder über meinen Kopf stolpern.
Es ist, glaube ich, schon eine Grundvoraussetzung, dass ich mit solchen Dingen umgehen kann. Wenn du nach der Wichtigkeit fragst: Je höher ich spiele, desto wichtiger wird der mentale Aspekt. Zugleich ist der mentale Aspekt jedoch für alle Bereiche, bis zu einem gewissen Grad, eine Grundvoraussetzung. Ich finde dazu die Netflix-Dokumentation „Breaking Point“ dafür ganz toll. Hier werden die Top 10 Spieler in verschiedenen Turnieren begleitet. Und ich finde, da kriegt man großartige Eindrücke davon, wie wichtig der Kopf genau in solchen Bereichen ist und wie sehr der Kopf auch im Weg stehen kann.
"Es ist keine Leidenschaft darin zu finden, sich klein zu machen und sich mit einem Leben zufrieden zu geben, das weniger ist als das, was man zu leben fähig wäre." - Nelson Mandela
Der Online-Kurs "Ready2Perform" (www.ready2perform.de) zielt darauf ab, Menschen die nötigen Kompetenzen zu vermitteln, um Druck- bzw. Leistungssituationen zu meistern. Er richtet sich an Personen, die in Prüfungen, Leistungstests, Präsentationen oder kritischen Momenten wie Notfallsituationen oder beruflichen Herausforderungen ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen müssen oder möchten. In solchen Augenblicken, in denen das Erlernte und Trainierte abgerufen werden muss, scheitern Menschen oft nicht durch mangelndes Wissen oder Können, sondern an den Auswirkungen des Drucks und den fehlenden Kompetenzen im Umgang damit. Ein erhöhter Puls, Gedankenrasen oder starke Gefühle der Unsicherheit können die Leistungsfähigkeit beeinträchtigen.
Das "Ready2Perform"-Programm, dessen Kosten durch die Krankenkassen voll übernommen werden können, konzentriert sich darauf, diese hinderlichen Konsequenzen vorzubeugen und Menschen zu befähigen, auch unter Druck ihr Bestes abrufen zu können. „Ready2Perform“ bietet dabei jedoch nicht nur Ansätze für spezifische Situationen. Das Erlernte dient dazu, diese Fertigkeiten im Alltag zu nutzen und stärkt die Widerstandsfähigkeit und die psychische Flexibilität einer Person.
Das Online-Programm „Ready2Perform“ bietet eine Mischung aus interaktiven Lehrvideos, praktischen Experimenten und verständlichen Erklärungen, um die nötigen Kompetenzen im Umgang mit Druck zu erlernen. Der Kurs besteht aus
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Hinweis in eigener Sache: dieser Artikel ist nicht gesponsert und wir bekommen keinerlei Provision. Wir haben den Online-Kurs von Sebastian und ihn selbst kennengelernt und empfehlen euch daher den Kurs von ganzem Herzen.
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