An einem US-College Tennis zu spielen und zu studieren, ist für viele jugendlichen Tennisspieler*innen ein großer Traum. Damit der große Traum wahr werden kann, gibt es an vielen US-Universitäten Tennis-Stipendien. Mit dieser finanziell nicht unerheblichen Unterstützung, können sich Jahr für Jahr viele Tennisspieler*Innen aus der ganzen Welt den Traum vom College-Tennis erfüllen. Doch wer kann sich überhaupt für ein Tennis-Stipendium an einem US-College bewerben? Wie funktioniert das Ganze? Und es gibt noch zig weitere Fragezeichen, die mein Mann und ich Anfang des Jahres im Gesicht stehen hatten, als unsere Tochter Mia für uns völlig überraschend den Wunsch äußerte, in den USA studieren und College-Tennis spielen zu wollen.
Wir werden euch in den nächsten Monaten mit auf Mia`s Reise in Richtung US-College nehmen. Damit ihr eine Vorstellung bekommt, was alles zu tun, zu überlegen und vorzubereiten ist. Sowohl als zukünftiger "Student-Athlete", aber auch als Eltern. Im ersten Teil unserer Serie verraten wir euch, wie es überhaupt zu Mia`s Wunsch kam, wie wir die ersten Schritte in Richtung unternommen haben und welche Entscheidungen bereits getroffen wurden.
So viel vorab: es war ein extrem aufregender Start!
"Mama und Papa, ich würde gerne nach dem Abi an ein US-College zum Tennis spielen. Geht das noch?" Mit diesen Worten kam unsere Tochter Mia Mitte Januar auf uns zu. Ehrlich gesagt, sind wir wirklich aus allen Wolken gefallen. Nicht, dass das Thema College-Tennis für uns neu gewesen wäre. Viele Kids von Tennisfreunden waren und sind aktuell mit einem Tennis-Stipendium in den USA. Wir haben vor ein bis zwei Jahren immer wieder bei Mia das Thema angesprochen, aber für sie kam ein Studium im Ausland nie in Frage. Abitur machen und dann hier BWL oder Wirtschaftswissenschaften studieren. So sah Mia`s Plan nach dem Abi aus. Zumindest bis letzte Weihnachten....
Über und nach Weihnachten hat sich dann aber einiges an dem ursprünglichen Plan geändert. Nach einige Gesprächen mit Tennis-Buddies, die gerade in den USA sind, hat sich Mia immer mehr mit dem Thema College-Tennis beschäftigt. Für uns im Verborgenen. Bis dann die Entscheidung gereift war und sie uns Mitte Januar ihr Wunsch, in die USA zu gehen mitteilte.
Natürlich fragten wir nach den Gründen für den "Sinneswandel": "Nach dem Abitur möchte ich für mich eine völlig neue Erfahrung machen. Weg von zu Hause, raus aus dem gewohnten Umfeld mit Familie und Freunden. Endlich einmal viel und regelmäßig Tennis spielen, ohne weite Anfahrtswege und hohen finanziellen Aufwand." Und für Mia ganz wichtig: sie hat so richtig Lust auf das vielbeschworene Team-Erlebnis. Mit der Mannschaft aufzuschlagen, anstatt als Einzelkämpfer auf den Turnieren zu spielen, das stellt sie sich einfach genial vor. Im Team zusammen zu sein, auch außerhalb des Tennisplatzes.
Die lange existierenden Bedenken, weit weg von zu Hause und allein zu sein, waren wie weggeblasen.
Auch wenn wir erst einmal perplex waren, so war für uns eine Sache ganz klar: wir wollen ihren Wunsch unterstützen, denn wir finden die Möglichkeit, mit einem Tennis-Stipendium in den USA zu studieren einfach genial. Also was tun? Zuerst befragten wir Tante Google zum Thema College Tennis: welche Voraussetzungen gibt es überhaupt? Denn uns war beispielsweise nicht klar, ob es für eine Bewerbung für Sommer 2023 (=August) nicht einfach schon zu spät war. So lasen wir, dass man sich am besten mit 1-2 Jahren Vorlauf um ein Stipendium kümmern sollte. Dieser Punkt musste also schnellstmöglich geklärt werden.
Was uns die Internet-Recherche aber zeigte: Mia erfüllt eigentlich alle Voraussetzungen, um zumindest ein Teilstipendium an einem US-College zu bekommen:
Grundsätzlich gibt es keine fest definierten Voraussetzungen für ein Tennis-Stipendium. Vielmehr zählt das Gesamtpaket, das letztlich über die Höhe eines Stipendiums entscheidet.
Als nächstes wurde das Handy bemüht. In vielen langen Telefonaten mit Tennisfreunden und Coaches , die mit Tennis-Stipendien an US-Colleges Erfahrung hatten, war klar: erstens muss es jetzt schnell gehen und zweitens brauchen wir professionelle Unterstützung, denn allein schaffen wir eine Bewerbung nicht.
In den Gesprächen und natürlich auch über`s Internet erfuhren wir, dass es unterschiedliche professionelle Vermittlungsagenturen gibt, die einem bei der Suche nach einem Tennis-Stipendium unterstützen. Von der kleinen, eher unbekannten Agentur bis hin zum deutschen Branchen-Primus Keystone Sports, zu dem auch der uns bereits bekannte Anbieter uniexperts gehört.
Ratsam ist im Vorfeld, sich die Websites in Ruhe anzuschauen, denn hier zeigen sich schon einige Unterschiede wie beispielsweise die Professionalität des Auftrittes, die detaillierte Beschreibung des Vermittlungsprozesses und ja, auch die Kosten (wobei die teilweise gar nicht veröffentlicht sind...). Insbesondere die finanziellen Konditionen unterscheiden sich zwischen den Agenturen sehr. Grundsätzlich müsst ihr schon einmal ein nettes Sümmchen für eine Agenturbetreuung (zwischen 3.000 - hin zu 10.000 Euro) einkalkulieren. Dabei wird die Agenturpauschale ganz unabhängig vom Vermittlungsergebnis bezahlt.
Sehr unterschiedlich waren die Erfahrungen unserer Freunde in Bezug auf die professionelle Betreuung und den reibungslosen Ablauf während des Bewerbungsprozesses. Hier hörten wir natürlich ganz genau hin, denn das ist ja etwas, was man vorab nicht bei einem Anbieter abschätzen kann. Und auch wenn jede Vermittlung anders ist, waren diese Erfahrungsberichte für uns sehr, sehr hilfreich und entscheidungsrelevant.
Googelt man nach Agenturen für ein Tennisstipendium an US Colleges bekommt ihr zahlreiche Anbieterempfehlungen, die wir hier explizit nicht nennen wollen, da wir sie nicht bewerten können. Da bei uns der Zeitdruck groß war, haben wir zwar viele verschiedene Agenturen online angeschaut. Im Detail gesprochen haben wir aber nur einer Agentur und zwar mit uniexperts. Warum? 80% unserer Tennisfreunde waren bei uniexperts und durchweg zufrieden. Das kann dann also nicht ganz verkehrt sein, dachten wir uns.
So vereinbarten wir mit uniexperts ein Erstgespräch, der sogenannten Chanceneinschätzung. Bei diesem Video-Call war auch gleich unsere Tochter Mia mit dabei. Das war explizit so von Sandy Franz, unserem Ansprechpartner erwünscht. Das fanden wir super, denn schließlich geht es ja in erster Linie um sie. Sandy ist gebürtiger Deutscher, ging selbst als Student-Athlete an ein US-College und lebt heute mit Familie in Charleston. Ein cooler und offener Typ, der im Video-Call viel über Mia wissen wollte. Warum sie in die USA will, wohin sie will (Region, kleine mittlere oder große Uni), was sie studieren möchte, was sie sich in Sachen Tennis erhofft und noch vieles mehr. Vor dem Gespräch haben wir Sandy einige Tennis-Facts zu Mia übermittelt: Ranglistenposition, LK, Spielklasse etc. Aber auch Schulnoten war für ihn wichtig. Denn ein Stipendium kann sich aus beiden Quellen speisen, d.h. es gibt akademische und Tennis-bezogene "Scholarships".
Auf Basis dieser Informationen konnte uns Sandy schon eine Vorstellung geben, was uns ein Studienjahr mit (oder trotz) Stipendium in etwa kosten würde. Eine nicht unerhebliche Information. Denn schließlich kommen neben der einmaligen Agenturprovision auch noch laufende monatliche Kosten (Unigebühren bei einem Teilstipendium, Taschengeld, etc.) sowie Einmalkosten für Flüge, Visa, Testgebühren etc. dazu.
Nach dem Video-Call war für Mia klar, dass sie den Bewerbungsprozess mit Sandy angehen wollte. Und da auch ich fand, dass die Chemie einfach passt, die Kosten für uns in Summe stemmbar sind, gaben wir Sandy und damit uniexperts am nächsten Tag grünes Licht. Eine Entscheidung für ein Projekt mit offenem Ausgang. Denn wie das Stipendium konkret aussehen würde, an welcher Uni Mia studieren und spielen würde und noch viele weitere Fragen, stehen zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses mit der Agentur noch völlig in den Sternen. Das sollte jedem bewusst sein. Vielmehr startet jetzt der gemeinsame Weg und die Suche nach einer für Mia passenden Uni.
Im nächsten Teil unserer Serie schildern wir euch, wie Mia ihr Bewerbungsprofil erstellte und was dabei alles berücksichtigt und erledigt werden muss. Es ist und bleibt extrem spannend!
Falls ihr in der Zwischenzeit Fragen zum Thema College Stipendium habt oder konkret wissen wollt, wie wir die Dingen angegangen sind, meldet euch gerne jederzeit bei mir
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