Vertrag unterzeichnet und jetzt ist das meiste erledigt? Das dachten wir, nachdem Mia ihren Vertrag an der Francis Marion University (FMU) in Florence in South Carolina unterschrieben hatte. Falsch gedacht - denn was jetzt auf der Tagesordnung stand, war ganz viel bürokratischer Schreibkram. Und den gibt`s nicht nur bei uns in Deutschland, sondern auch in den USA. Was es alles an Formalitäten zu erfüllen gibt, auf was dabei zu achten ist und wo die ein oder andere Stolperfalle liegt, erklären wir euch im vierten Teil der Blogserie "Der Weg zum Tennis-Stipendium in den USA". Es wird der letzte Teil der Blogserie vor Mia`s Abreise im August sein. Insofern konnten auch alle formalen Hürden gemeistert werden, so dass das Abenteuer "College-Tennis" dann in knapp acht Wochen losgehen kann.
Mit der Vertragsunterzeichnung fiel Mia und auch uns Eltern wirklich erst einmal ein Stein vom Herzen. Auch wenn der "Bewerbungsprozess" und die Entscheidung letztlich sehr schnell ging und auch einfach und problemlos von Statten ging, war diese Phase parallel zu den Abiturvorbereitungen doch ziemlich "intensiv". Umso schöner war es zu wissen, dass der Vertrag mit der Wunsch-Universität unter Dach und Fach war. Insofern konnte Mia erst einmal alle anstehenden Aktivitäten für den Einschreibungsprozess hinten anstellen und sich voll und ganz auf ihre Abiturprüfungen konzentrieren. Hier wurde sie auch von Sandy von uniexperts, Teil von Keystone Sports bestärkt, der immer sagte, dass das Abitur absoluten Vorrang hat. So wusste uniexperts Bescheid und wir vereinbarten, dass es nach den schriftlichen Abiturprüfungen weitergehen sollte.
Die Abiturprüfungen waren absolviert und dann ging es los mit dem Einschreibungsprozess. Dafür ist seitens von uniexperts das sogenannte Admission Team zuständig. Hier wurde Steffen Thies Mia`s Ansprechpartner. Und er wurde zu einem wichtigen und einfach tollen Partner in dieser doch recht diffizilen Phase - und ist es immer noch. Auf Seiten der Universität selbst gibt es auch ein Adminssion Team, das die notwendigen Schritte auch wirklich gut per Mail übermittelte und auch bei Fragen immer schnell antwortete. Dennoch gab es viele Punkte, an denen wir ehrlich gesagt nicht wussten, welche Unterlagen wie ausgefüllt werden sollten. Und hier war und ist Steffen, seine Expertise und vor allem seine ruhige und strukturierte Art einfach Gold wert.
Aber was genau musste denn nun alles ausgefüllt und übermittelt werden?
Um als Athlete Student anerkannt zu werden, musste sich Mia bei der NCAA (National Collegiate Athletic Association) registrieren. Die NCAA ist eine Art Verband, denen sich viele Sport-Teams der Colleges angeschlossen haben, so auch die FMU. Demzufolge muss sich jeder Student Athlete vor Studienbeginn bei der NCAA registrieren. Spielt das Team dagegen in der NAIA-Vereinigung, ist eine andere Registrierungsstelle zuständig. Für die Registrierung sind neben den Sprachtest-Ergebnissen auch die offiziell bestätigten Zeugnisse, ein umfangreicher Fragebogen und einiges mehr einzureichen. Kostenpunkt: 160 US $.
Nachdem seitens der FMU alle notwendigen Dokumente übermittelt waren, bekam Mia von der FMU das sog. I-20-Dokument ausgestellt. Erst mit diesem Dokument kann bei einer amerikanischen Botschaft ein Termin für ein Studenten-Visum F1 beantragt werden. Davor ist dies nicht möglich. Beim Konsulat muss dann ein Account angelegt werden - ein nicht gerade selbsterklärender Vorgang, bei dem Steffen wieder ein hilfreicher "Retter in der Not" war. Nachdem der Account angelegt war, vereinbarte Mia also an der amerikanischen Botschaft in München einen Termin. Weitere Botschaften in Deutschland sind übrigens in Frankfurt oder Berlin. Grundsätzlich muss man für die Beantragung eines Studentenvisums F1 persönlich vorstellig werden, ein Interview absolvieren und erneut jede Menge Dokumente mitbringen. Natürlich auch den Reisepass, in den dann das Visum kommt. Dabei wird der Reisepass ein paar Tage nach dem Interview per Post zugeschickt.
Das Ganze ist auch ein recht kostspieliger Abschnitt, muss doch neben der Visum-Antragsgebühr in Höhe von 185 US $ noch eine SEVIS-Gebühr (="Student and Exchange Visitor Information System“) von 350 US $ entrichtet werden.
Eine etwas längere Geschichte war das Thema Krankenversicherung. Sofern man privat versichert ist, sollte man laut uniexperts versuchen, die private Krankenversicherung, besser gesagt einen entsprechenden Auslandstarif der Privaten durch die Uni anerkennen zu lassen. Hier musste erst einmal mit der Krankenversicherung geklärt werden, auf welchen Auslandstarif gewechselt werden muss und welche Leistungen in dieser neuen Versicherung abgedeckt sind. Seitens der Uni gibt es definierte Versicherungsleistungen für F1-Studenten, die erfüllt sein müssen. Diese haben wir an unsere Krankenkasse weitergegeben und ein Bestätigungsschreiben mit Deckungszusage erhalten, welches dann wiederum an die Uni gesendet wurde. Hier gab es dann doch die ein oder andere "Iterationsschleife" bis alles unter Dach und Fach war.
Empfehlenswert ist auch eine Haftpflichtversicherung für den Auslandsaufenthalt.
Mit der Uni, besser gesagt mit ihrem Coach Jay ist Mia in regelmäßigem Kontakt. Er gab ihr immer Updates über die Ligaspiele und darüber, was sonst noch so alles an der Uni in Sachen Tennis passiert. So wird wohl aktuell ein Sandplatz gebaut und Mia wurde schon auf der Tennis-Website der FMU als Neuzugang vorgestellt.
Die nächsten Wochen werden auf alle Fälle noch sehr spannend. Den Flug haben wir schon gebucht, das Thema Gepäck macht allerdings noch etwas "Sorgen". Wie soll das Gepäck für vier Monate bis zu den Weihnachtsferien in einen 23 Kilogramm-Koffer passen? Da ist es wirklich hilfreich, mit dem Coach oder zukünftigen Team-Mates Kontakt zu halten und nachzufragen. Was sollte man unbedingt mitbringen, was kann/sollte man sich vor Ort kaufen und was bekommt man ggf. gestellt? Mia will sich auf alle Fälle noch einen internationalen Führerschein ausstellen lassen - vielleicht ist der das ein oder andere Mal hilfreich.
Hier wird es sicherlich noch spannend werden in den letzten Wochen vor Abreise.
Was sicherlich auch noch sehr hilfreich sein wird, ist der Orientation Day am 15. Juli 2023, der eine ideale Gelegenheit bietet, hilfreiche Tipps von uniexperts Mitarbeitern aber insbeondere von Alumnis zu erhalten. Themen wie "Reiseplanung - Tipps und Tricks vor dem Abflug" und "Das Leben am College - Einblicke von Alumni" werden während des Orientation Days besprochen. Daneben gibt es eine Q&A-Session, bei der sicherlich einige persönliche Fragen beantwortet werden können. Der Orientation Day ist Teil des Keystone Sports College Tennis Showcase Events vom 13. - 16. Juli 2023 in Leverkusen. Mia wird virtuell am Orientation Day teilnehmen - abends ruft nämlich der Abiball!
Übrigens erhaltet ihr über den TennisTraveller einen Preisnachlass für die Showcase-Teilnahme in Höhe von 10 Prozent. Gebt dazu bitte bei der Anmeldung den Coupon-Code "TT10" in das entsprechende Feld ein.
WEITERE INFORMATIONEN ZUM COLLEGE TENNIS SHOWCASE
Ich durfte ein Interview mit Steffen Thies, Hed of Admission bei uniexperts, Teil von Keystone Sports führen. Hört gerne rein und erfahrt viele interessante Punkte, die während der Zulassungsphase wichtig sind.
Falls ihr in der Zwischenzeit Fragen zum Thema College Stipendium habt oder konkret wissen wollt, wie wir die Dingen angegangen sind, meldet euch gerne jederzeit bei mir
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